Seeadler, Havel; Foto: Klemens Karkow

Color in the Scientific Image
Die Illusion visueller Wahrnehmung
„Und wo blicke können tödten …“. Der Malocchio als begehrlicher Augen/Blick
WYSIWYG – Bildproduktion im Politischen


Claudio Lange: Sehen ist was anderes
Claudio Lange: Dikussion


Tagung
Donnerstag, 15.12. – Samstag, 17.12.2016

Ansichtssachen. Über das Sehen

Der abendländischen Tradition gilt das Sehen als der höchste Sinn – erkennen heißt gesehen haben. Die Nacht assoziiert sich mit den Schattengestalten der Unwissenheit, das sonnenklare Licht des Tages mit der Schau des Wahren. Doch ist das Sehen gegenwärtig der gefährdetste unserer Sinne: das Auge, selbst das bestens bewehrte, ist heute ein Abenteurer im Reich der trügerischen Evidenzen; fast alle Bereiche des menschlichen Lebens werden ihm, meist sogar freiwillig, offenbart oder aber, im Interesse des Schutzes, ins Licht der Überwachung gezerrt. Zugleich ist die Gewissheit verbürgende Kraft des Sehens inzwischen zum Spielball raffinierter technischer Manipulation geworden. Brauchen wir daher nicht eine Art Kritik der visuellen Vernunft, in dem Bewusstsein, dass unsere Bilder, seien sie materiell oder mental, uns weniger denn je ein wahres Abbild der Welt geben, sondern mehr noch der Ausdruck interessegeleiteter Ansichten von ihr sind?

Konzeption: Dominic Bonfiglio und Matthias Kroß, Potsdam
Teilnehmer: Peter Bexte, Köln; Christian Breuer, Berlin; Mazviita Chirimuuta, Pittsburgh; Arielle und Joann Eckstut, New York; Wolfgang Einhäuser-Treyer, Chemnitz; Peter Lamont, Edinburgh; Karlheinz Lüdeking, Berlin; Nicholas Mirzoeff, New York; Christa Pfafferott, Hamburg; Siegfried Saerberg, Wiehl; Martin Schaad, Potsdam; Alexander Strahl, Salzburg; Kate E. Tunstall, Oxford

Veranstaltung teilweise in englischer Sprache

 

Broschüre Ansichtssachen