Vortrag
Mittwoch, 14.2.2018, 18h

Marcella Lista

Leiterin der Abteilung Neue Medien, Centre national d’art et de culture Georges-Pompidou, Paris

Seeing Hearing. The Audiovisual Arts in the 20th Century

Gesprächsleitung: Alexander Hollensteiner, Potsdam

Der Mythos einer „sichtbaren Musik“, auf den wir in Platons Staat wie in der spektakulären Ästhetik der Jesuiten stoßen, hat auf die Moderne des 20. Jahrhunderts einen starken Einfluss ausgeübt. Die abstrakte Kunst, Eisensteins Konzept der „vertikalen Montage“, aber auch Kitsch und Populärkultur (Disneys Zeichentrickfilme) bringen eine Faszination (wenn nicht sogar ein Bekenntnis) für die untergründigen Beziehungen zwischen Sehen und Hören zum Ausdruck. Der Sinnesapparat der Moderne ist holistisch; das heutige Sound- und Gesture-Design strukturiert unseren Umgang mit den Dingen des Alltags und trägt dazu bei, die Kluft zwischen Körper und Technologie zu überbrücken. Der Vortrag beleuchtet anhand von Beispielen und theoretischen Überlegungen die Rolle des Ohres für die Entwicklung der optischen Paradigmata in den Künsten.

Die Kunsthistorikerin Marcella Lista ist seit 2016 Leitende Kuratorin der New Media Collection des Centre Pompidou, Paris. Sie kuratierte zahlreiche Ausstellungen zur Visuellen Klangkultur: Sons et Lumières: une histoire du son dans l’art du XXe siècle (mit Sophie Duplaix, Centre Pompidou, 2004), Pierre Boulez. Œuvre: Fragment (Musée du Louvre, 2008), Paul Klee: Polyphonies (Musée de la Musique, Paris 2011), Esma/Listen (Beirut Art Center, 2016).

Alexander Hollensteiner ist Musikwissenschaftler und seit 2014 Geschäftsführer der Kammerakademie Potsdam.

Veranstaltung in englischer Sprache

Im Anschluss:

20 Uhr Konzert

In Darkness let me dwell

 

Eine Gemeinschaftsveranstaltung mit der Kammerakademie Potsdam

 

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