Vortrag
Donnerstag, 6.12.2018, 19:15h

Peggy Mädler

Wohin wir gehen

Lesung und Gespräch

Im Februar 2019 erscheint der neue Roman von Peggy Mädler: Wohin wir gehen. Darin begegnen uns Freundschaftspaare aus unterschiedlichen Generationen. Im Mittelpunkt Almut und Rosa, zwei Mädchen im Böhmen der 1940er Jahre. Als Almuts Vater überraschend stirbt und ihre Mutter Selbstmord begeht, nimmt Rosas Mutter, eine deutsche Kommunistin, die nach dem Krieg die Tschechoslowakei verlassen muss, beide Mädchen mit nach Brandenburg. Sie teilen Erfahrungen von Verlust und Entwurzelung, aber auch von wachsender Verbundenheit mit dem neugegründeten Staat. Almut und Rosa werden Lehrerinnen, ziehen nach Berlin, doch mit 30 entscheidet sich Rosa abermals für einen Neuanfang: Wenige Monate vor dem Mauerbau steigt sie nur mit einer Handtasche in die S-Bahn nach West-Berlin. Almuts Welt bricht auseinander, verliert ihr Oben und Unten, ist sie doch selbst auf der Suche nach etwas, das bleibt. Ein halbes Jahrhundert später hat Almuts Tochter Elli ebenfalls eine beste Freundin, die Dramaturgin Kristine. Und sie ist es schließlich, die sich um die alternde Almut kümmert, als Elli eine Stelle am Theater in Basel annimmt. Erfahrungen und Erinnerungen lagern sich wie Sedimente ab. Lebenswege verschlingen sich, zwischen den Familien und den Generationen, es geht immer auch ums Weggehen, Ankommen oder Bleiben, und um den Moment, in dem man sieht, was wirklich zählt.

Peggy Mädler, 1976 in Dresden geboren, hat in Berlin Theater-, Erziehungs- und Kulturwissenschaft studiert und 2008 in den Kulturwissenschaften promoviert. Sie arbeitet als freie Dramaturgin und Autorin und ist Mitbegründerin der Künstlerformation Labor für kontrafaktisches Denken. Von 2007 bis 2009 gehörte sie dem Gründungsvorstand des LAFT Berlin an, außerdem ist sie Mitglied beim Theaterkollektiv She She Pop. 2011 erschien ihr erster Roman: Legende vom Glück des Menschen.