Workshop
Dienstag, 6.5.2014, 14:00h – 20:30h

Neue Musik im doppelten Deutschland

Der Kalte Krieg führte nicht nur zur gesellschaftlichen und militärischen Formierung zweier auch ideologisch hochgerüsteter Blöcke, die sich vor und hinter einem Eisernen Vorhang misstrauisch belauerten. Auch auf dem Gebiet der Kunst und damit auch dem der Neuen Musik herrschten Konfrontation und feindselige Abgrenzung. Viele Komponisten, Musiktheoretiker und praktizierende Musiker in beiden Teilen des Landes spürten das Verlangen, sich gegen die Vergangenheit abzusetzen, und zugleich die Aufgabe, sich in ihrem Schaffen gesellschaftlich zu positionieren. Mit dem Mauerfall ergab sich jedoch eine grundlegend veränderte Lage für das Selbstverständnis der zeitgenössischen Musik.
Wie wirkte sich der Block-Gegensatz auf die Musikentwicklung in den beiden Staaten aus? Welche Möglichkeiten gab es dennoch für einen die Systemgrenzen überschreitenden ästhetischen Austausch? Führte das Ende des Kalten Krieges zu einer theoretischen Neubestimmung des Selbstverständnisses der Neuen Musik in einer nunmehr multipolaren Welt?

Teilnehmer: Gregor Herzfeld, Berlin; Larson Powell, Kansas City, Mo.; Dörte Schmidt, Berlin; Matthias Tischer, Neubrandenburg
Musikalische Interventionen: Roy Amotz, Tel Aviv/Genf