Vortrag
Dienstag, 5.11.2002, 19:00h
Otto-Braun-Saal der Staatsbibliothek zu Berlin, Berlin-Tiergarten, Potsdamer Straße 33

Wolf von Engelhardt, Gregor Markl

Vom Wandel unseres “Welt”bildes. Geowissenschaften im 20. Jahrhundert

Gesprächsleitung: Prof. Dr. Jörg Negendank, Potsdam


Wolf von Engelhardt

Professor em. für Mineralogie, Eberhard Karls Universität Tübingen

Gregor Markl
Professor für Petrologie, Eberhard Karls Universität Tübingen

Wissenschaft ist nicht einfach ein abstraktes Subjekt, sie ist auch geprägt von den Erfahrungen der Wissenschaftler. In der Reihe Blickwechsel werden die jeweiligen Fächer daher aus der Perspektive unterschiedlicher Generationen betrachtet. Wir wissen aus eigener Erfahrung, dass der Blick auf das Fach sich von Generation zu Generation entscheidend ändern kann. Dieser »Blickwechsel« resultiert aus unterschiedlichen Prägungen während des Studiums, sich verändernden Problemlagen in der Forschung oder auch aus einer wechselnden historischen Grunderfahrung zwischen den Generationen. Indem zwei verschiedene Blicke auf ein Gebiet der Wissenschaft geworfen werden, erhoffen wir uns tiefere Einblicke in die Dynamik der jeweiligen Disziplinen. Indem die unterschiedlichen Generationen miteinander Blicke wechseln, soll auch eine Art neuer Selbstreflexion der Fächer entstehen.

Wolf von Engelhardt
geboren 1910. 1929-1935 Studium in Halle, Berlin und Göttingen; 1935 Promotion in Mineralogie bei V. M. Goldschmidt in Göttingen; 1939 Habilitation. 1944 a.o. Professor in Göttingen; 1948-1957 Leiter einer Forschungs- und Entwicklungsabteilung bei der Erdölfirma Gewerkschaft Elwerath in Hannover; 1957 Professor für Mineralogie und Direktor des Mineralogisch-Petrographischen Instituts der Universität Tübingen. 1978 Emeritierung. Ausgewählte Veröffentlichungen: Der Porenraum der Sedimente, Berlin 1960; Was heißt und zu welchem Ende treibt man Naturforschung? Frankfurt/Main 1969; (zus. m. Jörg Zimmermann) Theorie der Geowissenschaft, Paderborn 1982; Herausgeber ausgewählter Schriften von G.W. Leibniz; Mithg. von J.W. Goethe “Die Schriften zur Naturwissenschaft” (Leopoldina Ausgabe).

Gregor Markl
geboren 1971. Studium der Chemie, Physik und Mineralogie an der Universität Freiburg; 1997 Promotion; 1999 Habilitation. 1997-1999 Wissenschaftlicher Assistent am Institut für Mineralogie, Petrologie und Geochemie der Universität Freiburg; seit 1999 Professor am Institut für Petrologie der Universität Tübingen. Geländearbeiten u.a. auf den Lofoten, in Norwegen, in Süd-Grönland und in der Antarktis. Forschungsaufenthalte u.a. in Iowa City, Baltimore und Bristol. Markl arbeitet über chemisch-mineralogische Prozesse in Gesteinen der tiefen Erdkruste und untersucht die Verteilung von Elementen bei der Kristallisation von Gesteinsschmelzen sowie bei der Bildung von Erzlagerstätten.

Der Eintritt ist frei

Eine Gemeinschaftsveranstaltung der Deutschen Forschungsgemeinschaft und des Einstein Forums in Zusammenarbeit mit der Staatsbibliothek zu Berlin