Vortrag
Mittwoch, 10.1.2024, 19:00h

Steffen Mau

Professor für Makrosoziologie, Humboldt-Universität zu Berlin

Triggerpunkte. Konsens und Konflikt in der Gegenwartsgesellschaft

Gesprächsleitung: Franziska Bomski, Potsdam

Präsenzveranstaltung im Einstein Forum
Auch im Live-Stream via Zoom (hier registrieren)

Von einer »Spaltung der Gesellschaft« ist immer häufiger die Rede. Auch in der Alltagswahrnehmung vieler Menschen stehen sich zunehmend unversöhnliche Lager gegenüber. So plausibel sie klingen mögen, werfen entsprechende Diagnosen doch Fragen auf: Wie weit liegen die Meinungen in der Bevölkerung tatsächlich auseinander? Und ist die Gesellschaft heute wirklich zerstrittener als zur Zeit der Studentenproteste oder in den frühen Neunzigern?
Nicht zuletzt, weil man eine Spaltung auch herbeireden kann, tut mehr Klarheit not. Der Vortrag skizziert die Gemengelage in neuen gesellschaftlichen Konfliktfeldern (z.B. Klima, Migration und Diversität). Bei vielen großen Fragen, so der überraschende Befund, herrscht einigermaßen Konsens. Werden jedoch bestimmte Triggerpunkte berührt, verschärft sich schlagartig die Debatte: Gleichstellung ja, aber bitte keine »Gendersprache«! Umweltschutz ja, aber wer trägt die Kosten? Steffen Mau erklärt, warum wir uns bei bestimmten Themen emotionalisieren und sogar im Streit verkeilen. Und er diskutiert, welche Folgen dies für die Politik hat.

Steffen Mau ist Professor für Makrosoziologie an der Humboldt-Universität zu Berlin. Er forscht zu Fragen des sozialen Wandels und der gesellschaftlichen Transformation, zu Migration und zu neuen gesellschaftlichen Konflikten. 2023 veröffentlichte er gemeinsam mit Thomas Lux und Linus Westheuser die Studie Triggerpunkte. Ungleichheitskonflikte in der Gegenwartsgesellschaft.