Vortrag
Mittwoch, 8.2.2012, 19h

Yehuda Elkana

Professor em. für Wissenschaftsgeschichte, Zürich; Rektor a.D., Central European University, Budapest

The University of the 21st Century. Contents and Curricula

Gesprächsleitung: Sebastian Litta, Berlin

Die Lage der Universitäten ist kritisch. Ob der Bologna-Prozess Teil des Problems oder der Lösung ist, bleibt umstritten. Yehuda Elkana setzt seine Vision einer zeitgemäßen Hochschule dagegen. Er beschreibt den Weg, den die Universität gehen muss, um ihrer Hauptaufgabe gerecht zu werden: Menschen auszubilden, die Antworten auf die drängenden Probleme der Gegenwart geben können.
Basierend auf seiner umfassenden Kenntnis der Universitätslandschaft und der Wissenschaftsgeschichte, befragt er universitäre Strukturen, Inhalte und Methoden auf ihre gesellschaftliche Relevanz. Besitzen sie das Potenzial, gesellschaftliche Veränderungen anzustoßen? Nicht das Bewahren bestehender Fächer ist sein Anliegen, sondern die Förderung vernetzten Denkens. Ein umfassendes, eng betreutes Studium generale soll die Studierenden befähigen, ihren Weg in Forschung, Lehre oder Wirtschaft selbst zu finden. Auch die Lehrpläne müssen der Komplexität der Welt Rechnung tragen. Diesen Umbau der Universität betrachtet Elkana als eine zugleich humanistische und politische Aufgabe: Sie bildet die Studierenden zu demokratischen Staatsbürgern aus.

Yehuda Elkana studierte Physik, Mathematik und Wissenschaftsgeschichte und wurde 1968 an der Harvard University promoviert. Als Dozent und Professor für Wissenschaftsgeschichte forschte und lehrte er u.a. in Harvard, Jerusalem, Tel Aviv und Zürich. Er war Gastdozent am All Souls College in Oxford und langjähriger Permanent Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin. Von 1999 bis 2009 war er Präsident und Rektor an der Central European University in Budapest. Er lebt in Deutschland und Israel.

Veranstaltung in englischer Sprache