Ausstellung
Dienstag, 4.5.2004, 19:00h

Parastou Forouhar

Künstlerin, Frankfurt am Main

Schuhe ausziehen

Zeichnungen

Zur Eröffnung spricht Dr. Alexandra Karentzos, Berlin

In ihrer Serie von schwarzweißen Zeichnungen, die geprägt sind von klaren, schwungvollen Linien, beschreibt Parastou Forouhar »Alltagsszenen« im Iran und damit die Absurditäten eines Systems, das das Individuum, vor allem die Frauen, in ein Korsett aus Überwachung und Repression zwingt. Die Künstlerin besitzt eine sich doppelt selbstbeobachtende Wahrnehmung, gespeist durch einen Blick aus der Ferne, der die Heimat neu entdeckt und mit einer gewissen Distanz zu betrachten vermag. Sie greift hierbei ein Thema auf, das zu den zentralen Themen ihrer Arbeit gehört: das Ineinandergreifen von modernem Verwaltungsapparat und religiös motiviertem Fundamentalismus. Auch wenn dem Tragischen bisweilen mit Komik begegnet wird, sind die Zeichnungen der Ausstellung Schuhe ausziehen eine Abrechnung.

Parastou Forouhar, 1962 in Teheran geboren, lebt seit 1991 in Deutschland. Sie studierte von 1984–1990 Kunst an der Universität in Teheran und setzte ihr Studium 1992–1994 an der Hochschule für Gestaltung in Offenbach am Main fort. Seit 1990 Gruppenausstellungen in Teheran, Berlin, Frankfurt, Hamburg und Wien; zurzeit im Rahmen der Ausstellung Entfernte Nähe. Neue Positionen iranischer Künstler im Haus der Kulturen der Welt in Berlin. Seit 1994 zahlreiche Einzelausstellungen im Iran und in Europa, zuletzt 2003 die Ausstellung Tausendundein Tag im Hamburger Bahnhof in Berlin. Seit Ende der neunziger Jahre engagiert sich die Künstlerin auch mit hohem persönlichen Einsatz für die Demokratisierung im Iran.