Vortrag
Mittwoch, 29.5.2013, 19h
Jüdisches Museum Berlin, Lindenstraße 9–14, 10969 Berlin

Diana Pinto

Historikerin und Autorin, Paris

Planet Israel: Archaic or Postmodern

Gesprächsleitung: Prof. Dr. Susan Neiman, Potsdam

Israel hat sich in vielerlei Hinsicht verändert. Weder die Beziehungen zu den alten Partnern in Europa und den USA noch der historische Bezug zur Shoah sind länger die zentralen Achsen seines Selbstverständnisses. Doch noch weiß niemand, wohin die Reise geht. Eine mögliche Zukunft wird in der boomenden Hightech-Industrie mit starker Orientierung an China gesehen; andere favorisieren die Wiederbelebung einer fernen, ja archaischen Vergangenheit, die ethnisch exklusiv gedeutet und von Ultraorthodoxen mit zunehmendem Einfluss auf die israelische Gesamtgesellschaft ausgelegt wird. Auf der Grundlage von Alltagsbeobachtungen und einer Vielzahl von Gesprächen mit säkularen und orthodoxen, jüdischen und arabischen Israelis liefert Diana Pinto ein konzises Porträt eines Landes im Umbruch und fragt nach den Chancen einer Zukunft jenseits der Gewalt.

Diana Pinto, geboren 1949 in Paris, ist Historikerin. Unter anderem hat sie zahlreiche Studien zur Entwicklung der jüdischen Gemeinschaft in Ost- und Westeuropa vorgelegt. Sie ist Gründungsmitglied des European Council for Foreign Relations und war als Beraterin für den Europarat tätig. Ihr Buch Israel ist umgezogen erscheint in Kürze im Suhrkamp Verlag.

Veranstaltung in englischer Sprache

Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Stiftung Jüdisches Museum Berlin und dem Suhrkamp Verlag