Breyten Breytenbach
Notes from the Middle World
Breyten Breytenbach unternimmt einen Streifzug durch die “Middle World”, eine Sphäre der ungebundenen Identitäten, oder vielmehr des Nicht-Identischen, ein Territorium der Wanderer, der “uncitizens”. Seine “Middle World” ist gleich weit entfernt von Ost und West, Nord und Süd, dennoch nicht in der Mitte, oder gar im “Zentrum”. Vielmehr lebt sie an den Rändern, sie stellt die Peripherie dar, die im Zentrum lebt, ein Un-Ort, überall, und doch mitten in der Welt. Breytenbach greift mit seinem Begriff auf eine neue, erfrischende Weise in die Diskussion über Transnationalität und Transkulturalität ein und spannt dabei einen weiten Bogen von der “Middle Passage”, dem Sklavenhandel, bis zu Tolkiens “Middle Earth”. Er umschreibt einen Raum der Imagination und der Opposition, der Erfindung und der Erinnerung, der Heimatlosigkeit und gleichwohl Verantwortlichkeit in der und für die Gesellschaft.
Breyten Breytenbach, 1939 in Südafrika als Sohn einer burischen Familie geboren, studierte Literatur und Kunst in Kapstadt, ging 1961 als Maler und Schriftsteller nach Paris, wo er die Anti-Apartheid-Organisation Okhela gründete. Als er 1975 nach Südafrika reiste, wurde er verhaftet und kam für sieben Jahre “wegen terroristischer Aktivitäten” ins Gefängnis. 1989 gründete er mit Freunden und Kollegen ein Kulturzentrum auf der vor Senegal gelagerten, ehemaligen Sklaveninsel Gorée, welches zu einem Treffpunkt internationaler Künstler und Wissenschaftler avancierte. Für sein Werk erhielt er zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Poetry International Award.
Sprache der Veranstaltung: Englisch und Deutsch mit Simultanübersetzung
Der Eintritt ist frei