Film
Montag, 15.12.2003, 19:00h
Einladung zum Vortrag und Video von

Mieke Bal

Professor of the Theory of Literature, University of Amsterdam; A.D. White Professor-at-Large, Cornell University

Mille et un jours / A Thousand and One Days

Gesprächsleitung: Dr. Reimar Volker, Potsdam

Video, 59 Minuten,arab./franz. mit engl. Untertiteln

 
Tarek ist aus Tunesien. 1999 ist er nach Paris aufgebrochen, um eine Ausbildung zu suchen. Trotz seines schwierigen Status als »sans papiers«, als illegalem Immigranten, hat er Informatik studiert und ein Diplom erhalten. Während er sich seinen Lebensunterhalt verdient hat und seinem Studium nachgegangen ist, haben die französischen Behörden versucht, Tarek auszuweisen. Sie haben es nicht geschafft. Nach genau 1001 Tagen gelingt es Tarek durch die Heirat mit Ilhem, einer jungen Frau aus der zweiten Generation tunesischer Einwanderer, sich gesellschaftlich zu etablieren. Tareks Weg war lang und kompliziert, und seine Geschichte wird erzählt von den Menschen, die ihm begegnet sind und ihn begleitet haben. Die dreitägige Hochzeit dient als erzählerischer Ausgangspunkt: Der Film präsentiert eine Vielzahl von Gesichtern, Geschichten, Meinungen und Perspektiven. Mille et un jours entstand als Gemeinschaftsarbeit von vier Videokünstlern und der Kulturwissenschaftlerin Mieke Bal.

Mieke Bal war Gründungsdirektorin der Amsterdam School for Cultural Analysis (ASCA), wo sie als Professorin für Literaturtheorie lehrt, und ist A.D. White Professor-at-Large an der Cornell University. Zu ihren wichtigsten Veröffentlichungen zählen Narratology (1985/1997), Reading Rembrandt (1991), Double Exposures. The Subject of Cultural Analysis (1996) und Quoting Caravaggio. Contemporary Art, Preposterous History (1999). Auf Deutsch ist 2002 Kulturanalyse erschienen.