Vortrag
Dienstag, 11.2.2003, 19:00h

Luisa Passerini

Professorin im Department of History and Civilization, European University Institute, Florenz

Love in Europe

Gesprächsleitung: Prof. Dr. Etienne François, Berlin

Die landläufige Auffassung, dass die Europäer die höfische und romantische Liebe erfunden und sodann in alle Teile der Welt exportiert hätten, lässt sich heute nicht länger ernsthaft vertreten. Dennoch stellt sich die Frage, ob es nicht einen spezifischen Ort für solche Formen der Liebe in der europäischen Identität gibt, auch wenn man diese Identität nicht länger mit ihrem Überlegenheits- oder Ausschießlichkeitsanspruch verbinden möchte. Während sich die Idee der Identität an einem multikulturellen Europa bricht, kann sich der Begriff des lieu-de-mémoire bei der Betrachtung neuer Formen der Zusammengehörigkeit im europäischen Sinne doch als nützlich erweisen.

Luisa Passerini studierte Geschichte und Philosophie an der Universität Turin. Zahlreiche Gastprofessuren und Forschungsaufenthalte führten sie unter anderem in die USA und nach Australien. 1992/1993 war sie Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin. Derzeit leitet sie eine Studiengruppe am Kulturwissenschaftlichen Institut in Essen. Sie veröffentlichte zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Politik- und Kulturgeschichte Europas; zuletzt erschien: Europe in Love, Love in Europe. Imagination and Politics in Britain between the Wars (1999).

Eine gemeinsame Veranstaltung des Einstein Forums und des Wissenschaftskollegs zu Berlin