Sonstiges
Montag, 16.5.2005, 20h
Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, Berlin-Mitte

Giorgio Agamben

Professor für Philosophie, Universität Verona
z.Zt. Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin

Lob der Profanierung –
Über das Angesicht der Menschheit

Das neue Buch von Giorgio Agamben, das im Juni erscheinen wird, lotet in zehn teils aphoristischen, teils erzählerischen Texten den Raum des Menschlichen aus: in seiner Beziehung zu Erinnerung und Spiel, zur Religion, zur Sehnsucht nach dem nicht Erinnerbaren, nach dem, was wir als unser »Genie«, unsere Autorschaft, unser Ich empfinden. In keiner anderen Form als der des Unerhörten, immer Flüchtigen ist es zu fassen, als Bild, als Einbildung. Worin aber besteht dann die Aufgabe des Menschen? Sie besteht für Agamben in der Profanierung der metaphysischen Residuen unserer sogenannten Individualität. Diese Residuen sind aber streng von einer Säkularisierung zu unterscheiden, die die Machtverhältnisse lediglich von Gott auf die Menschen überträgt und somit im Grunde alles beim Alten belässt. Die Profanierung löscht das Heilige nicht aus, sondern lässt es wie in einem Suchbild entstellt, verrätselt, aber auch mit neuer Leichtigkeit fortleben – so wie der Ritus fortlebt im Spiel.

Programm:

Einführung von Ulla Unseld Berkéwicz, Suhrkamp Verlag

Martin Wuttke liest aus Giorgio Agambens “Lob der Profanierung”,
anschließend:

Giorgio Agamben im Gespräch mit Susan Neiman, Direktorin des Einstein Forums

Eintritt 8 Euro, ermäßigt 6 Euro

 

In Zusammenarbeit mit dem Suhrkamp Verlag und der Volksbühne, Berlin