Vortrag
Freitag, 27.1.2012, 15h

Peggy Mädler

Lewin oder die Suche nach einer Geschichte

„Zwischen 13 und 18 war ich unzählige Male verliebt, auf verschiedenste Art und Weise, und gleichzeitig misstraute ich meinen Gefühlen. Ich habe also keine erste Liebe oder aber viele erste Lieben gehabt. Woran merkt man es denn, dass es Liebe ist, fragte ich mich und andere damals immer wieder und bekam zur Antwort: Das spürst du dann schon, wenn es soweit ist. Also wartete ich darauf, dass es soweit kommen würde – und hangelte mich von einer Verliebtheit zur nächsten und schließlich von einer Beziehung zur anderen. 17 Jahre später weiß ich, dass dieses Spüren beileibe nicht einfach und in der Regel auch nicht eindeutig ist und glaube zugleich, dass sich das, was man Liebe zu nennen gewillt ist, auf die unterschiedlichste Weise anfühlen kann.“

Peggy Mädler wurde 1976 in Dresden geboren. Sie studierte Theater-, Erziehungs- und Kulturwissenschaften in Berlin, seit 2000 ist sie freischaffende Dramaturgin und Autorin für Theaterproduktionen und Dokumentarfilme. Sie ist Mitbegründerin des Künstlerkollektivs Labor für kontrafaktisches Denken; sie war Stipendiatin der Heinrich-Böll-Stiftung, des Künstlerdorfs Schöppingen und der Berliner Akademie der Künste (Alfred-Döblin-Stipendium). 2011 erschien ihr Roman Legende vom Glück des Menschen.