Vortrag
Donnerstag, 12.1.2012, 19h

Peter Heather

Chair of Medieval History, King’s College London

Habemus Papam. The Rise of the Papacy in the Middle Ages

Gesprächsleitung: Prof. Dr. Stefan Esders, Berlin

Das Papsttum, wie wir es heute kennen, entstand im Verlaufe vieler Jahrhunderte. In der Spätantike standen die west- und oströmischen Kaiser der christlichen Kirche vor. Als von Gott eingesetzte Herrscher beriefen sie die großen Konzile ein und bestimmten über deren Verlauf und Ausgang, erließen das Kirchenrecht und investierten die maßgeblichen Kirchenführer. Die meisten Kirchenväter waren mit dieser Regelung sehr einverstanden, machte sie doch die Kirche zu einer Institution des Imperiums. Nach dem Zusammenbruch des Römischen Reiches traten die Herrscher der westlichen Nachfolgestaaten, die zugleich christlich wie katholisch waren, in die Fußstapfen der Imperatoren, sodass die Beziehungen zwischen Staat und Kirche im Frühmittelalter im Wesentlichen unverändert blieben. Fünfhundert Jahre später hatten sich die Dinge grundlegend geändert. Die Krönung Karls am Weihnachtstag des Jahres 800 symbolisierte die rechtliche Erhöhung des Bischofs von Rom zum alleinigen Führer der Christenheit.
In dem Vortrag wird die langwierige Durchsetzung des Rechtsanspruchs, den der römische Bischof auf die Papstkrone erhob, an ausgewählten Beispielen dargestellt.

Peter Heather wurde 1960 in Nordirland geboren. Er studierte Geschichte am New College Oxford. Seit 2008 lehrt er spätantike und mittelalterliche Geschichte am King’s College London. Zahlreiche Veröffentlichungen zum Untergang des Römischen Reiches und der Herausbildung seiner germanischen Nachfolgestaaten im Frühmittelalter. Neueste Publikationen: Der Untergang des Römischen Weltreiches (2007) und Die Invasion der Barbaren (2011).

Veranstaltung in englischer Sprache