Vortrag
Dienstag, 4.2.2020, 19:00h

Michael Maar

Autor und Literaturkritiker, Berlin

Eine Frage des Stils. Gute Prosa von Goethe bis Herrndorf

Gesprächsleitung: Eva Menasse, Berlin

Michael Maar hat vierzig Jahre lang für diese Studie gelesen: „Eine Frage des Stils. Wer wie warum gut schreibt“. Wie wird aus Sprache Literatur? Wie zeigt sich guter Stil? Kann ein falsches Komma oder ein falsches Substantiv einen Satz zerstören; kann ein Beiwort ihn retten? Warum kann für einen Romansatz verboten sein, was für das Gedicht erlaubt ist? Von Goethe bis Gernhardt, von Kleist bis Kronauer – Maar entfaltet in seiner Stilstudie unter der Hand eine kleine deutsche Literaturgeschichte. Mit Eva Menasse wird er über die verschiedenen Aspekte seines im Herbst erscheinenden Hauptwerks sprechen.

Michael Maar studierte Germanistik und Psychologie in Bamberg und lebt seit 1997 als freier Autor in Berlin. Seit 1990 schreibt er regelmäßig Essays und Literaturkritiken für die deutschsprachigen Feuilletons. Für seine Dissertation Geister und Kunst. Neuigkeiten aus dem Zauberberg wurde er 1995 mit dem Johann-Heinrich-Merck-Preis der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung ausgezeichnet, der er seit 2002 angehört. Im Jahr 2004 sorgte seine Entdeckung eines deutschen Lolita-Vorbilds für eine internationale Debatte. Maar lehrte am German Department der Universität Stanford, war Fellow des Berliner Wissenschaftskollegs und Stipendiat der Carl Friedrich von Siemens Stiftung sowie des Kölner Morphomata-Instituts. Seit 2008 ist er Mitglied der Bayerischen Akademie der Künste. 2010 erhielt er den Heinrich-Mann-Preis der Berliner Akademie der Künste.