Vortrag
Donnerstag, 26.1.2023, 12:45h

Bernd Florath

Berlin

Der Sinn einer Revolution. Zum Umbau der Hochschullandschaft nach 1989

Anfang 1990 wandten sich zwei Mitarbeiter des Zentralinstituts für Geschichte der Akademie der Wissenschaften mit einer zweifellos ruppigen Erklärung an die Öffentlichkeit, mit der sie zur Gründung eines Unabhängigen Historikerverbandes aufriefen. Den Zustand der ostdeutschen Zunft beschrieben sie als irreparabel wissenschaftsfeindlich. Was waren die Absichten und Zwecke dieses wenige Wochen später gegründeten Vereins, der sich als bisweilen lautstarke Pressure-Group erwies: Wogegen und gegen wen wandte er sich und welche Position nahm er im Übergang von den Umbrüchen der demokratischen Revolution in der DDR zur Vereinigung der west- und ostdeutschen Wissenschaftslandschaften ein?

Bernd Florath, geb. 1954 in Berlin, ist Historiker. Er studierte Geschichte an der Humboldt-Universität zu Berlin (HU). Als wissenschaftlicher Mitarbeiter war er an der Akademie der Wissenschaften der DDR (1981–1991), der HU (1992–1996), der Gedenkstätte Deutscher Widerstand (1997–2002), der Robert-Havemann-Gesellschaft (2005–2007) und zuletzt der Abteilung Bildung und Forschung der Stasi-Unterlagen-Behörde (2007–2019) tätig. Von 1990 bis 1993 war er Sprecher des Neuen Forums. Seine Forschungen konzentrieren sich auf die Geschichte der Historiographie der deutschen Sozialdemokratie, den Widerstand gegen den Nationalsozialismus sowie Opposition und Widerstand in der DDR.

https://www.havemann-gesellschaft.de/bernd-florath/