Vortrag
Dienstag, 8.11.2011, 19h

Thomas Naumann

Deputy Head, Deutsches Elektronen-Synchrotron DESY, Zeuthen; Honorarprofessor für Physik, Universität Leipzig

Der Alte würfelt nicht. Einsteins Dialog mit Gott

Gesprächsleitung: Prof. Dr. Dieter Hoffmann, Berlin

Einstein sprach so oft von Gott, dass Bohr ihn bat: „Stop telling God what to do.“ Dabei tat er gern so, als habe er einen direkten Draht zum ‚Alten‘. Einstein war von der Erkennbarkeit unserer Welt fasziniert und glaubte daran, dass diese Welt schön und einfach und von durch uns erkennbaren Gesetzen regiert sei. Dieser Glaube war eine Voraussetzung seines Denkens – ohne ihn hätte er wie Brechts Galilei morgens nicht aus dem Bett aufstehen können. In alter jüdischer Tradition suchte er nach dem Gesetz.
Wie andere Wissenschaftler und Philosophen fragte auch Einstein, ob Gott eine Wahl hatte und die Welt hätte anders machen können. Seine Art zu fragen ist auch heute noch für unsere Suche nach der Urkraft, Extra-Dimensionen und Spiegelwelten, von großer Bedeutung.

Thomas Naumann studierte Physik an der TU Dresden und ist seit 1992 wissenschaftlicher Mitarbeiter des Deutschen Elektronen-Synchrotrons (DESY) am Standort Zeuthen, dessen stellvertretender Leiter er von 2001 bis 2009 war. Seit 2005 Honorarprofessor an der Universität Leipzig; ab 2006 Mitglied des ATLAS-Experiments am Large Hadron Collider (LHC) des Europäischen Zentrums für Kernforschung CERN in Genf. Seit 2007 koordiniert er die deutsche Öffentlichkeitsarbeit für die Weltmaschine – den LHC des CERN.