Vortrag
Donnerstag, 24.1.2008, 19h

Oliver Fahle

Juniorprofessor für Geschichte und Theorie der Medien an der Bauhaus-Universität Weimar

Bild – Ereignis – Serie. Entwurf einer Ästhetik des Fernsehens

Gesprächsleitung: Prof. Dr. Vinzenz Hediger, Bochum

Fernsehen ist ein Medium des populären Vergnügens und der Information. Zugleich ist es eines der wirkmächtigsten Leitmedien der Gegenwart, das unsere Wahrnehmung, unsere Auffassungen von Bild, Raum, Zeit und Welt auf entscheidende Weise prägt. Daher muss es erstaunen, dass bislang nur vereinzelte Versuche vorliegen, Fernsehen als Erkenntnis leitendes und ästhetisches Medium zu betrachten. Besonders die ästhetische Reflexion bewahrt bisher Distanz zum Fernsehen, so als ob sie sich der Auseinandersetzung mit diesem Medium – sei es aus Hochmut, Desinteresse oder Unsicherheit – nicht aussetzen möchte. Dies tut sie allerdings um den Preis, die ästhetische Komplexität des Mediums nicht hinreichend zu begreifen. Im Vortrag werden viel versprechende Zugriffe auf das Fernsehen aus medienästhetischer Perspektive vorgestellt, die sich besonders an bildtheoretischen Ansätzen orientieren.

Oliver Fahle ist Juniorprofessor für Geschichte und Theorie der Medien an der Bauhaus-Universität Weimar. Wichtigste Veröffentlichungen: Bilder der Zweiten Moderne (2005); Jenseits des Bildes. Poetik des französischen Films der zwanziger Jahre (2000); zus. mit Lorenz Engell (Hg.): Philosophie des Fernsehens (2005); zahlreiche Aufsätze und Herausgeberschaften zur Fernsehästhetik.