Workshop
Donnerstag, 15.5.2008, 14h – 20h

Wo wären wir ohne ’68? Ein kontrafaktisches Jubiläum

Bei allen Debatten zum 40. Jahrestag von ´68 fehlt ein Gedankenexperiment: Wo wären wir, wenn ein Jahrzehnt der Geschichte gefehlt hätte. Wir laden Sie herzlich ein, sich vorzustellen, wie die Welt aussehen würde, ohne die Jahre 1966 – 1976. Vor allem interessieren uns die Übereinkünfte von Politik und Kultur. Wie wären die Vorstellungen von Erziehung und Familie? Wie sähe die Kulturindustrie aus? Hätten wir Begriffe des Eurozentrismus oder Multikulturalismus entwickelt? Stünde der Feminismus besser oder schlechter da – oder gäbe es ihn gar nicht? Wie hätte sich das Staatsvertrauen entwickelt, wie die Basisdemokratie? Durch dieses Gedankenexperiment möchten wir die Polemik vermeiden, die allzu oft das Thema überschattet, und mit einer Mischung aus Spiel und Vernunft zur Diskussion beitragen.
Sieben verschiedene Denker – Schriftsteller sowie Geistes- und Sozialwissenschaftler aus unterschiedlichen Perspektiven und Generationen – werden an diesem Gedanken-spiel teilnehmen. Bei diesem kontrafaktischen Diskurs geht es weniger um strenge wissenschaftliche Ausarbeitung als um Reflexion und Imagination.
 
Teilnehmer: Bernd Cailloux, Berlin; Iring Fetscher, Frankfurt/Main; Paul Hockenos, Berlin; Anton Kaes, Berkeley; Sandra Pott, Stuttgart; Katharina Rutschky, Berlin; Dieter Thomä, St. Gallen