Lecture
Tuesday, Jan 20, 2026, 7:00 PM

Maik Fielitz

Head of Research on Digital Conflict Studies, Institute for Democracy and Civil Society, Jena

Digitale Verstärkereffekte des Rechtsextremismus

Gesprächsleitung: Sebastian Rosengrün, Berlin

Der Rechtsextremismus hat mit der Digitalisierung an Fahrt gewonnen. Allzu oft wurde das strategische Verhalten von relevanten Gruppen untersucht, wie sie versuchen, digitale Plattformen zu nutzen, um für eine völkische Wende zu trommeln. Die digitalen Raumgewinne der extremen Rechten sind allerdings ohne die Empörungswellen einer dauererregten digitalen Öffentlichkeit nicht zu verstehen. Dafür steht die Debatte, die durch das sogenannte “Sylt Video” ausgelöst wurde. Was die Debatte zeigte: In den sozialen Medien kann die strategische Interaktion mit rechtsextremen Inhalten leicht zu deren Verbreitung beitragen. Im Umgang mit dem Rechtsextremismus kommt es so immer wieder zu digitalen Ereignissen, die seinen Akteuren und Ideen Aufmerksamkeit verschaffen. Doch woran liegt es, dass rechtsextreme Akteure so sehr von den Dynamiken der sozialen Medien profitieren? Der Vortrag möchte den veränderten Umgang mit rechtsextremen Phänomenen im Kontext der Digitalisierung aufschlüsseln und die grundlegenden Dilemmata diskutieren, die es demokratischen Akteuren so schwer machen, rechtsextreme Einflüsse zurückzudrängen.


Maik Fielitz
ist Bereichsleiter für digitale Konfliktforschung am Institut für Demokratie und Zivilgesellschaft in Jena. Als Projektleiter am Jenaer Standort von toneshift – Netzwerk gegen Hass im Netz und Desinformation forscht er zur Transformation des Rechtsextremismus im digitalen Zeitalter und zur Rolle digitaler Plattformen in liberalen Demokratien. Er ist Mitherausgeber des Online-Magazins Machine Against the Rage.