Lecture
Tuesday, Nov 4, 2025, 7:00 PM

Adrian Siebing

Dozent für Neue Webtechnologien, Technische Universität Berlin

Der Weltuntergang in der Hosentasche – Trugbild, Abbild, Maßnahmen

Gesprächsleitung: Sebastian Rosengrün, Berlin

Auch im Live-Stream via Zoom (hier registrieren)

Fakten, Lügen, Memes und Dubai-Schokolade – das digitale Zeitalter ermöglicht die rasante Ausbreitung jedes erdenklichen Inhalts. Trotz oder vielleicht gerade wegen der historisch beispiellosen Verfügbarkeit von Informationen scheinen Teile der Gesellschaft immer mehr unter Realitätsverlust zu leiden – dies ist jedenfalls ein Verdacht, den unterschiedliche Seiten des politischen Spektrums gegeneinander richten. Mit zunehmender Frustration wird festgestellt, dass Diskurse, Politik und Recht einem unaufhaltsamen Zerfall in die ausweglose Vernunft- und Sinnlosigkeit unterworfen sind.
Doch woher kommen diese Wahrnehmungen, die manche Leute dazu treiben, sogar extreme Positionen zu vertreten? In diesem Vortrag wird aus technischer und gesellschaftlicher Sicht beleuchtet, wie ein kultureller Wandel durch Medien und Digitalisierung angetrieben wird. Er diskutiert persönliche und politische Maßnahmen sowie technische Ideen, um diesem Wandel entgegenzuwirken und reflektiert, ob einzelne Personen einem Problem solch nationaler und globaler Tragweite überhaupt entgegen wirken können, anstatt es mit der Forderung nach besserer digitaler Bildung schlicht an künftige Generationen zu delegieren?


Adrian Siebing
ist Informatiker und Dozent für Neue Webtechnologien am Fachgebiet Service-centric Networking der Technischen Universität Berlin. Seine Schwerpunkte liegen auf Vernetzungsparadigmen, Datensouveränität und der Schnittstelle zwischen Technologie und Gesellschaft. Siebing ist Mitbegründer und stellvertretender Vorstandsvorsitzender für Strategie und Öffentlichkeitsarbeit bei unyt.org, einer gemeinnützigen Organisation, die Grundlagentechnologien für eine demokratisch ausgewogene, effiziente und souveräne Art der digitalen Vernetzung entwickelt.