Vortrag
Freitag, 12.12.2008, 14:30h

Ute Frevert

Direktorin am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung, Berlin

Zorn und Ehre. Eine geschlechterhistorische Perspektive

Als legitimes Motiv für Zorn galt (und gilt) gemeinhin die Wahrnehmung, in seiner Ehre verletzt worden zu sein. Aber welche Ehre war gemeint, und wie durfte sich Zorn ausdrücken? Und, vor allem: Wer durfte zornig sein und das auch zeigen? Wie verhielten sich männliche und weibliche Ehre, männlicher und weiblicher Zorn zueinander? Der Vortrag beleuchtet den Zusammenhang von Zorn und Ehre in der Neuzeit aus geschlechterhistorischer Perspektive.

Ute Frevert, geb. 1954, studierte Geschichte und Sozialwissenschaften in Münster, Bielefeld und London. Promotion 1982, Habilitation in Neuere Geschichte 1989 an der Universität Bielefeld. Von 1991–92 war sie Professorin für Neuere Geschichte an der Freien Universität Berlin, von 1992–97 an der Universität Konstanz. 1997–2003 Professorin für Allgemeine Geschichte mit besonderer Berücksichtigung des 19./20. Jahrhunderts an der Universität Bielefeld, 2003–2007 Professorin für Deutsche Geschichte an der Yale University, USA, seit 2008 Wissenschaftliches Mitglied der Max-Planck-Gesellschaft und Direktorin am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung, Berlin. 1998 Leibniz-Preis der DFG; Gastprofessuren in Jerusalem, Stanford, Wien und Paris, 1989/90 und 2004/05 Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin. Ausgewählte Publikationen: Frauen-Geschichte. Zwischen Bürgerlicher Verbesserung und Neuer Weiblichkeit (1986); Ehrenmänner. Das Duell in der bürgerlichen Gesellschaft (1991); Die kasernierte Nation. Militärdienst und Zivilgesellschaft in Deutschland (2001); (Hg.) Vertrauen. Historische Annäherungen (2003); Eurovisionen. Ansichten guter Europäer im 19. und 20. Jahrhundert (2003).