Vortrag
Mittwoch, 23.5.2012, 15:45h

Martin Butler

Woody Guthrie und Punk. Beobachtungen zu Formen und Funktionen einer fruchtbaren Zusammenarbeit

Der Vortrag illustriert anhand einiger Hörbeispiele, auf welche Art und Weise die Figur Woody Guthrie und dessen Werk in der zeitgenössischen Punkmusik weiterleben. Er geht dabei von der These aus, dass sich Punk durch den Bezug auf den amerikanischen Liedermacher ganz bewusst in eine Tradition politischer Liedkultur in den Vereinigten Staaten einzureihen versucht. Punk tritt also das ‚Erbe‘ Guthries nicht nur zum Zweck der Huldigung einer Ikone der Folkmusikszene an, sondern bedient sich auch des symbolischen Stellenwerts des Liedermachers zur Erhöhung der eigenen Glaubwürdigkeit in Zeiten, in denen subkulturelle Ausdrucksformen ständig vom „Ausverkauf“ bedroht sind.

Martin Butler ist Professor für Amerikanistik und Direktor des Instituts für Anglistik und Amerikanistik an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg. Er studierte Englisch und Sozialwissenschaften an der Universität Duisburg-Essen, wo er 2007 auch promovierte. Forschungs- und Gastaufenthalte führten ihn u.a. nach New York (USA), Joensuu (Finnland) und Nijmegen (Niederlande). Ausgezeichnet wurde Butler u.a. mit dem Lehrpreis der Universität Duisburg-Essen (2009). Zu den Arbeitsschwerpunkten gehören die Populärkultur sowie Literatur- und Kulturtheorie.