Vortrag
Dienstag, 3.11.2015, 19h

Chris Hann

Professor für Sozialanthropologie; Direktor, Max-Planck-Institut für ethnologische Forschung, Halle (Saale)

Why the Eastern European Village still Matters for a Critical Social Science

Moderation: Prof. Dr. Magdalena Marszałek, Potsdam

Im vorsozialistischen Osteuropa lebte der Großteil der Bevölkerung in dörflichen Gegenden. Entsprechend waren für Generationen kritischer Intellektueller und Politiker die Lebensbedingungen auf dem Land ein zentrales Anliegen. Kollektivierung und Industrialisierung, gefolgt von Privatisierung und Aufnahme in die EU, haben die ländliche Demographie und Wirtschaft radikal transformiert. Heute interessieren sich Sozialanthropologen viel seltener für das Dorf. Doch die dörfliche Bevölkerung ist nach wie vor zahlreich (besonders wenn man die Diaspora mit einbezieht) und verdient unsere Aufmerksamkeit. Eine nähere Betrachtung ihrer wirtschaftlichen Schwierigkeiten und politischen Enttäuschungen kann helfen, die durch die Expansion des Kapitalismus in Osteuropa hervorgerufene „Doppelbewegung“ zu verstehen.

Chris Hann ist Gründungsdirektor am Max-Planck-Institut für ethnologische Forschung in Halle/Saale. Er beschäftigt sich seit vierzig Jahren als Feldforscher mit dem dörflichen Osteuropa.

Magdalena Marszałek ist Professorin für Slavische Literatur- und Kulturwissenschaft an der Universität Potsdam mit dem Schwerpunkt Polonistik.

Veranstaltung in englischer Sprache

Eine Gemeinschaftsveranstaltung mit dem Institut für Slavistik der Universität Potsdam zum Auftakt der Vortragsreihe Was gibt’s Neues auf dem Lande? Ethnologische, historische und literarische Perspektiven auf das ost(mittel)europäische Dorf im Rahmen des Forschungsprojekts Experimentierfeld Dorf. Die Wiederkehr des Dörflichen als Imaginations-, Projektions- und Handlungsraum, gefördert von der Volkswagenstiftung

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