Vortrag
Donnerstag, 20.6.2019, 19:00h

Xiaoqiao Wu

Professor für deutsche Literaturwissenschaft, Beihang Universität, Peking

„…und Lichter waren überall“. Die Fontane-Rezeption in China

Gesprächsleitung: Prof. Dr. Fabian Lampart, Potsdam

Eine neue, meist in Deutschland philologisch geschulte Generation in der chinesischen Germanistik hat im Zuge der Reform- und Öffnungspolitik in den letzten Jahrzehnten einen Aufschwung erlebt. Ambitioniert nehmen die chinesischen Literaturwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler an bislang westlich dominierten Forschungsdiskussionen teil. Dies betrifft zweifelsohne auch die Fontane-Philologie. Die wissenschaftliche Rezeption des kanonisierten Autors zeichnet sich durch ein gezieltes Streben nach eigener Positionierung im Dialog mit der internationalen Forschung aus. Der Vortrag stellt exemplarisch neue chinesische Lesarten ausgewählter Fontane-Texte vor.

Veranstaltung in deutscher Sprache

Xiaoqiao Wu studierte Germanistik an der Peking Universität. 2005 wurde er an der Universität Göttingen mit einer Arbeit zur Mesalliance bei Theodor Fontane und Arthur Schnitzler promoviert. Seit 2005 ist er Professor am germanistischen Institut der Beihang Universität in Peking; seit 2017 hat er zudem einen Lehrstuhl im Rahmen des Chang Jiang Scholars Program des Bildungsministeriums der Volksrepublik China inne. Von 2009 bis 2011 arbeitete er als Alexander von Humboldt-Forschungsstipendiat in Freiburg und Berlin an einem Projekt über Komik, Pantomime und Spiel in Clemens Brentanos Lustspiel Ponce de Leon. Aktuell erforscht er die chinesische Goethe-Rezeption um 1900.

Eine Gemeinschaftsveranstaltung mit der Universität Potsdam im Rahmen des Jubiläumsprogramms fontane.200