Lecture
Wednesday, Oct 20, 2004, 7:00 PM

Doron Ben-Atar

Professor of History, Fordham University, New York

Trading Secrets. Intellectual Piracy and the Origins of American Industrial Power

Gesprächsleitung: Prof. Dr. Wolfgang van den Daele, Berlin

In den Jahrzehnten nach der amerikanischen Unabhängigkeit gelangten viele technische Innovationen der im alten Europa einsetzenden Industrialisierung auf mehr als fragwürdige Weise in die neue Welt. Dies geschah mindestens mit der Duldung, wenn nicht sogar der Unterstützung amerikanischer Staatsmänner der ersten Stunde wie Benjamin Franklin, Thomas Jefferson und James Madison. Trotz strengster Kontrollen und penibler Vorkehrungen auf Seiten der Urheberländer fand dieser klandestine Technologietransfer statt, der der amerikanischen Industrialisierung zu ihrer frühen Blüte verhalf und die Grundlage für die spätere Wirtschaftsmacht Amerikas bildete. Dies scheint ein früher Beweis dafür zu sein, dass sich Know-How und Informationsfluss auch unter rigiden Kontrollen nicht begrenzen lassen. Heutzutage propagieren die USA strengste Richtlinien bezüglich der Patentierung und dem Schutz geistigen Eigentums. Was für Lehren können aus dieser Kehrtwendung gezogen werden? Wie kann die Balance zwischen der Wertschätzung geistigen Eigentums und dessen zügiger, internationaler Verbreitung zum Wohle aller gefunden werden?

Doron Ben-Atar ist Professor für Geschichte an der Fordham University in New York. Sein Forschungs- und Arbeitsgebiet umfasst die Frühgeschichte der Vereinigten Staaten, die Geschichte der Sexualität in den USA sowie die Geschichte der amerikanischen Diplomatie. Unter seinen zahlreichen Publikationen sind The Origins of Jeffersonian Commercial Policy and Diplomacy (1993) und jüngst Trade Secrets: Intellectual Piracy and the Origins of American Industrial Power (2004).