Vortrag
Donnerstag, 9.2.2012, 19h

Jonathan Israel

Professor of Modern European History, Princeton

The Revolution of the Philosophes

Gesprächsleitung: Prof. Dr. Hans Blom, Rotterdam/Potsdam

Zu den grundlegendsten Errungenschaften der Französischen Revolution zählen die Kodifizierung der Menschenrechte, die Pressefreiheit und die Abschaffung von Leibeigenschaft und der Privilegien des Adels. Wenig später folgten die endgültige Emanzipation der Juden sowie die Abschaffung der Sklaverei. Allerdings löste nicht der Druck einer breiten Öffentlichkeit diese Veränderungen aus, sondern das Engagement einer kleinen Schar hochmotivierter Politiker und Journalisten. Die Grundideen und Konzepte der Aufklärung waren im Wesentlichen schon vor 1789 in führenden Intellektuellenkreisen vorhanden. Die breite Mehrheit der heutigen Historiker lehnt die Vorstellung ab, dass la philosophie die Revolution herbeigeführt habe. Im Vortrag soll die gegenteilige Auffassung vertreten werden: die Radikale Aufklärung – jener Zweig der europäischen Aufklärung, der sich von der moderaten, von Montesquieu und Hume repräsentierten Richtung abhebt – war die wichtigste Ursache für die Französische Revolution und des Wandels hin zur Moderne.

Jonathan Israel ist Professor of Modern History am Institute for Advanced Study der Princeton University. 2001 erhielt er den Leo Gershoy Prize der American Historical Association und gewann 2008 den A.H.-Heineken-Preis für Geschichte, der von der Königlich-Niederländischen Akademie der Wissenschaften vergeben wird. 2010 erhielt Jonathan Israel die Benjamin Franklin Medal der Royal Society of Arts.
Zuletzt erschienen von ihm: Radical Enlightenment: Philosophy and the Making of Modernity, 1650–1750 (2001); Enlightenment Contested: Philosophy, Modernity, and the Emancipation of Man 1670–1752 (2006) und A Revolution of the Mind: Radical Enlightenment and the Intellectual Origins of Modern Democracy (2009).

Veranstaltung in englischer Sprache