Vortrag
Donnerstag, 20.11.2008, 19h

Sandra Richter

Professorin für Neuere Deutsche Literatur, Universität Stuttgart

Nach Leibniz: Welchen Optimismus können wir wollen

Gesprächsleitung: Prof. Dr. Helmut Schwarz, Berlin

Gegenwärtig erlebt der Optimismus die größte Krise seiner Geschichte. Die Zukunft gilt als unsicher; bedrohliche Szenarien von ökologischen, sozialen und anderen Katastrophen beherrschen Medien, Politik und Wissenschaft. Selbst der American Dream, die ultimative optimistische Ideologie, überzeugt nicht mehr. Die Finanzkrise der vergangenen Monate war der letzte Sargnagel für den Optimismus. Doch ist schlecht beraten, wer auf die Untergangspropheten hört: Es gibt gute Gründe für den Optimismus. Der Vortrag verteidigt den Optimismus gegen seine Verächter, indem es ihn aus seiner vielgesichtigen Geschichte (von Leibniz bis Bloch) neu begründet.

Sandra Richter studierte Politische Wissenschaft, Germanistik, Philosophie und Kunstgeschichte an der Universität Hamburg und lehrte in Hamburg, Gießen, London und Paris. Von 2003 bis 2008 war sie Leiterin einer Nachwuchsgruppe über Poetische Reflexion im Rahmen des Emmy Noether-Programms der DFG. Seit 2008 ist sie Professorin für Neuere Deutsche Literatur an der Universität Stuttgart. Ausgewählte neuere Publikationen: Reformierte Morallehren und deutsche Literatur von Jean Barbeyrac bis Christoph Martin Wieland (2002); Säkularisierung in den Wissenschaften seit der Frühen Neuzeit, Bd. 1 (2002); Poetiken. Poetologische Lyrik, Poetik und Ästhetik von Novalis bis Rilke (2004).