Vortrag
Donnerstag, 10.12.2015, 19h

Gemma Pörzgen

Journalistin und Vorstandsmitglied bei „Reporter ohne Grenzen“, Berlin

Medienschelte als neue Mode. Ein Plädoyer gegen den Vertrauensverlust der Medien

Gesprächsleitung: Jan Kixmüller, Potsdam

Die Medienkrise ist längst zu einer Vertrauenskrise geworden. Erst kürzlich ergab eine Umfrage der Forsa-Meinungsforscher, fast jeder zweite Deutsche (44 Prozent) stimme zu, dass es eine „Lügenpresse“ in Deutschland gebe. Das ist auf den ersten Blick ein beunruhigender Befund, der darauf hindeutet, dass der umfassende Wandel der Medienlandschaft durch die Digitalisierung längst zu einer gravierenden Herausforderung für die Demokratie und ihren politischen Diskurs geworden ist. Um aus dieser schwierigen Übergangsphase wieder herauszukommen, bedarf es neben neuen Geschäftsmodellen für den Journalismus einer intensiven Debatte darüber, wie in Zukunft die professionelle Informationsvermittlung in der Demokratie organisiert werden soll. Das fordert von den Machern mehr Verantwortung für die Seriosität und Qualität ihrer Inhalte, aber auch von den Nutzern mehr Verständnis und Kenntnis der Funktionsweise von Medien.

Gemma Pörzgen ist Journalistin mit Osteuropa-Schwerpunkt in Berlin. Sie wuchs in Moskau auf und studierte Politikwissenschaften und Slawistik. Nach einigen Jahren als Nachrichtenredakteurin bei der Frankfurter Rundschau arbeitete sie als Auslandskorrespondentin in Südosteuropa und in Israel/Palästina. Vor mehr als 20 Jahren gründete sie mit Kollegen die deutsche Sektion von Reporter ohne Grenzen, deren ehrenamtliches Vorstandsmitglied sie seit mehreren Jahren ist.

Jan Kixmüller ist verantwortlicher Redakteur für Wissenschaft und Hochschule bei den Potsdamer Neuesten Nachrichten.

Veranstaltung in englischer Sprache