Vortrag
Dienstag, 15.5.2007, 19h

Michael Pauen

Professor für Philosophie, Otto-von-Guericke-Universität, Magdeburg

Keine Kränkung – keine Krise. Warum die Neurowissenschaften unser Menschenbild nicht revidieren

Gesprächsleitung: Prof. Dr. Jens Reich, Berlin

Die Fortschritte der Wissenschaft scheinen unser Welt- und Selbstbild immer wieder zu erschüttern. Waren es ehedem die Lehren eines Kopernikus, Darwin oder Freud, die für fundamentale „Kränkungen“ des Menschen verantwortlich gemacht wurden, so sind es heute die Erkenntnisse der Neurowissenschaft, die unser menschliches Selbstverständnis nachhaltig in Frage stellen. Doch worum geht es bei diesen Auseinandersetzungen wirklich? Ist die Hirnforschung vielleicht einem fundamentalen Selbstmissverständnis erlegen? – In dem Vortrag soll gezeigt werden, warum die aktuelle Hirnforschung kein neues Menschenbild erzwingt, und nach Auswegen aus einem vermeintlich unlösbaren Widerspruch zwischen Natur- und Geisteswissenschaften gesucht werden.

Michael Pauen, geb. 1956, lehrt Philosophie an der Universität Magdeburg. 1997 erhielt er den Ernst-Bloch-Förderpreis. Zu seinen wichtigsten Publikationen zählen: Was ist der Mensch? Die Entdeckung der Natur des Geistes (2007); Grundprobleme der Philosophie des Geistes. Eine Einführung (2002); Das Rätsel des Bewußtseins. Eine Erklärungsstrategie (2001).

Eine Gemeinschaftsveranstaltung mit der Deutschen Verlags-Anstalt, München