Vortrag
Dienstag, 17.1.2006, 19h

José Casanova

Professor für Soziologie, New School for Social Research, New York
z. Zt. Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin

Immigrant Religions in Christian America and Secular Europe

Gesprächsleitung: Prof. Dr. Hans Joas, Berlin

Die Einwanderungswellen der letzten Jahrzehnte haben zu einem ungeahnten Anwachsen der religiösen Vielfalt auf beiden Seiten des Atlantik geführt. In den USA bereichern die Immigranten den praktisch alle Weltreligionen umfassenden religiösen Pluralismus genauso wie einstmals der Katholizismus und das Judentum der alten Immigration. Für Europa stellt insbesondere der Islam eine vergleichsweise größere Herausforderung dar, nicht zuletzt weil hier die Religionsvielfalt geringer ist und es zu einer tiefer greifenden Säkularisierung gekommen ist. Man begreift den Islam in erster Linie als das Andere der säkularen Moderne des Westens und nicht mehr als das Andere des europäischen Christentums.

José Casanova wurde in Zaragoza/Spanien geboren. Er studierte Philosophie in Spanien und Theologie in Österreich. 1982 Promotion mit einer Arbeit im Fach Soziologie an der New School, an der er heute auch unterrichtet. Zahlreiche Gastprofessuren und Stipendien, u.a. am Bellagio Center der Rockefeller Foundation. Seine Arbeit Public Religions in the Modern World (1994) wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt, u.a. ins Japanische, Italienische, Polnische und Arabische. Sein gegenwärtiger Forschungsschwerpunkt ist die Untersuchung der Säkularisierungsdynamik vor allem innerhalb des protestantischen und katholischen Christentums sowie des Islam.

Veranstaltung in englischer Sprache