Podiumsdiskussion
Sonntag, 7.1.2007, 12h
Filmhaus am Potsdamer Platz, Potsdamer Straße 2, 10785 Berlin

Régine-Mihal Friedman, Gertrud Koch, Hans J. Markowitsch, Harald Welzer

Errettung der Erinnerung? Der mediale Blick auf die Vergangenheit

Gesprächsleitung: Dr. Rainer Rother

Verdrängung ist laut Freud wesentlich zur Bildung des Ichs. Doch angesichts der Konservierung und permanenter Wiederholung vergangener Schrecken und Ereignisse durch Film und Fernsehen fällt das aktive Vergessen immer schwerer. Verhindern laufende Bilder die Heilung seelischer Wunden? Schadet die filmische Aufarbeitung von Vergangenheit mehr als dass sie nützt? Kann unser Gedächtnis überhaupt zwischen tatsächlichen erlebten Ereignissen und medial vermittelten unterscheiden?
Über den Einfluss der Leitmedien Film und Fernsehen auf unsere Erinnerungskultur diskutieren die israelische Filmwissenschaftlerin Régine-Mihal Friedman, die intensiv zum Zeitzeugenfilm forscht, die Berliner Filmwissenschaftlerin Gertrud Koch, die sich unter anderem mit Verdrängung und Erinnerung im Kino auseinandergesetzt hat, der Sozialpsychologe Harald Welzer, Direktor des Center for Interdisciplinary Memory Research am Kulturwissenschaftlichen Institut in Essen, und der Hirnforscher Hans Joachim Markowitsch, der mit Welzer zusammen die grundlegende Studie Das autobiographische Gedächtnis (2005) verfasst hat.

Teilnehmer:
Prof. Dr. Régine-Mihal Friedman, Department of Film and Television, Tel Aviv University
Prof. Dr. Gertrud Koch, Seminar für Filmwissenschaft, Freie Universität Berlin
Prof. Dr. Hans J. Markowitsch, Lehrstuhl für Physiologische Psychologie, Universität Bielefeld
Prof. Dr. Harald Welzer, Kulturwissenschaftliches Institut Essen, Forschungsprofessur für Sozialpsychologie, Universität Witten/Herdecke

Eine Gemeinschaftsveranstaltung mit der Deutschen Kinemathek, Museum für Film und Fernsehen