Vortrag
Dienstag, 20.10.2015, 19h

Thomas de Padova

Wissenschaftspublizist, Berlin

Einstein – Freigeist und Flüchtling

Gesprächsleitung: Dr. Paul Stoop, Berlin

Er verließ Deutschland zwei Mal: als Schüler, um dem Erziehungssystem, und als berühmter Forscher, um den Nationalsozialisten zu entkommen. Dazwischen lag eine hoffnungsvolle Rückkehr. Im April 1914 zog Einstein von Zürich nach Berlin, wo er seine allgemeine Relativitätstheorie vollenden sollte. Mit Beginn des Ersten Weltkriegs geriet der 35-Jährige allerdings sofort ins politische Abseits. Warum blieb er in der deutschen Reichshauptstadt? Wie gestaltete sich seine Beziehung zu seinen engsten Kollegen, dem kaisertreuen Max Planck und Fritz Haber, dem führenden Kopf des Giftgaskriegs? Ein Blick auf Einsteins zerrissenes Lebensumfeld in Berlin und sein Engagement für Pazifismus und Völkerverständigung.

Thomas de Padova (*1965) studierte Physik und Astronomie in Bonn und Bologna. Von 1997 bis 2005 war er als Wissenschaftsredakteur beim Tagesspiegel tätig. Er ist seit 2006 Mitglied im Kuratorium des Berliner Magnus-Hauses der Deutschen Physikalischen Gesellschaft. Zahlreiche Publikationen zur Geschichte der Naturwissenschaften. Sein Buch Das Weltgeheimnis. Kepler, Galilei und die Vermessung des Himmels wurde zum Wissenschaftsbuch des Jahres 2010 in der Kategorie Naturwissenschaft und Technik gewählt. 2014 war er Journalist in Residence des Max-Planck-Instituts für Wissenschaftsgeschichte in Berlin. 2015 erschien: Allein gegen die Schwerkraft. Einstein 1914–1918.

Dr. Paul Stoop leitet das Informations- und Kommunikationsreferat des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung (WZB).