Vortrag
Mittwoch, 6.2.2013, 19h

Wolfgang Prinz

Professor für Psychologie; ehem. Direktor, Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften, Leipzig

Das Selbst im Spiegel. Subjektivität zwischen Natur und Kultur

Gesprächsleitung: Dr. Rüdiger Zill, Potsdam

Menschen verstehen sich als Subjekte. Sie begreifen sich als Urheber ihrer Gedanken und Handlungen. Der Vortrag diskutiert einfach klingende Fragen, die aber schwer zu beantworten sind: Was sind eigentlich Subjekte? Wie unterscheiden sich Subjekte von Nicht-Subjekten und wie können Subjekte aus Nicht-Subjekten hervorgehen? Die Antworten, die Wolfgang Prinz vorschlägt, lassen sich in drei Thesen zusammenfassen, die er auf dem Hintergrund neuerer kognitionswissenschaftlicher Forschungsergebnisse entwickelt: (1) Subjektivität ist keine Naturtatsache, sondern ein soziales Artefakt; (2) Subjektivität entsteht in Prozessen sozialer Spiegelung und (3) Soziale Artefakte sind nicht weniger real als Naturtatsachen.

Wolfgang Prinz studierte Psychologie, Philosophie und Zoologie an der Universität Münster. Er promovierte am Psychologischen Institut der Ruhr-Universität Bochum und war von 1990 bis 2003 Direktor am Max-Planck-Institut für psychologische Forschung in München und zuletzt der Direktor des Max-Planck-Instituts für Kognitions- und Neurowissenschaften in Leipzig. Kürzlich erschien von Wolfgang Prinz Open Minds: The Social Making of Agency and Intentionality (MIT Press, 2012).