Vortrag
Dienstag, 12.7.2016, 19h
Foyer des Nikolaisaals, Wilhelm-Staab-Str. 11, 14467 Potsdam

Nimrod Reitman

Albert Einstein-Stipendiat, Caputh

Undoing Lamentation. From Monteverdi to Mahler

Gesprächsleitung: Priv.-Doz. Dr. Markus Messling, Berlin/Potsdam

mit Tehila Nini Goldstein, Sopran, Berlin

Das Lamento in der Kunst, also die ergreifende oder schmerzhafte Darstellung von Gefühlen, kann entweder als deren angemessener Ausdruck oder aber Anzeichen dafür gewertet werden, dass diese sich der Darstellbarkeit entziehen. Seinem Wesen nach geht das Lamento nicht in seiner Performanz auf – keine Rhetorik oder Melodie vermag das originäre Gefühl als solches zu vermitteln. Dennoch beschäftigen sich Musiker wie Dichter intensiv mit dieser Kunstform. Das Lamento ereignet sich in einem rhetorisch und musikalisch umstrittenen Raum, in dem Sprache und Musik aufeinanderprallen und zugleich doch zusammenwirken.
Im Vortrag geht es vor allem um die Lamenti, in denen sich die Komponisten Claudio Monteverdi und Gustav Mahler mit dem Tod von Kindern und den Phantasmen des Kindermords auseinandersetzen. Dabei werden unterschiedliche Formen des Lamentos erkennbar, die die faux alliance von Musik und Sprache deutlich machen.

Der Abend im Foyer des Nikolaisaals ist eine Kombination aus Vortrag und Konzert.

Nimrod Reitman, derzeit Albert Einstein-Stipendiat in Caputh, ist Musiktheoretiker und ausgebildeter Konzertpianist. Er ist als Solist und Kammermusiker u.a. in Europa, Israel und den USA zu hören.

 

Tehila Nini Goldstein, studierte an der Buchmann-Mehta School of Music in Tel Aviv und bei der Sopranistin Efrat Ben-Nun. Als Solistin war sie mit dem New Yorker National Opera Center Symphony Orchestra, dem Haifa Symphony Orchestra, Israel Symphony Orchestra und dem Israel Chamber Orchestra zu hören.

Markus Messling ist Stellvertretender Direktor des Centre Marc Bloch, Berlin.

Eine Gemeinschaftsveranstaltung mit der Daimler und Benz Stiftung, Ladenburg/Berlin

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