Vortrag
Dienstag, 9.4.2013, 19h

Michael J. Sandel

Anne T. and Robert M. Bass Professor of Government, Harvard University, Cambridge, Mass.

Justice

Gesprächsleitung: Prof. Dr. Susan Neiman, Potsdam

Ist es in Ordnung, wenn Dachdecker nach einem Sturm den Preis für Reparaturen drastisch erhöhen? Warum gilt es als unmoralisch, Leihmütter für das Austragen eines Kindes zu bezahlen? Darf ein Soldat einen Schäfer erschießen, der seinen Spähtrupp an die Taliban verraten könnte, und damit das Leben von vielen Kameraden retten? Anhand solcher Beispiele aus dem realen Leben, aber auch aus Literatur und Weltgeschichte diskutiert Michael J. Sandel die für jede Gesellschaft entscheidende Frage: Gibt es ein allgemeines Kriterium für gerechtes Handeln? Er prüft die Tauglichkeit moralischer Normen und stellt bedeutende Philosophen wie Aristoteles, Kant und Rawls einander gegenüber. Zudem erläutert er sein eigenes Konzept, in dem das Gemeinwohl und der konkrete Nutzen für den Menschen im Zentrum allen Tuns stehen.

Nach seinem Studium an der Brandeis University und der Promotion am Balliol College, Oxford, lehrt Michael J. Sandel seit mehr als 30 Jahren an der Universität Harvard. Seine Vorlesungsreihe Justice with Michael Sandel gehört weltweit zu den erfolgreichsten philosophischen Lehrangeboten und ist mittlerweile nicht nur von mehreren zehntausenden Studenten besucht worden, sondern wurde auch über das Internet weiter verbreitet. Drei seiner erfolgreichsten Bücher sind auch in deutscher Sprache erschienen: Plädoyer gegen die Perfektion (2008), Was man für Geld nicht kaufen kann (2012) und zuletzt: Gerechtigkeit. Wie wir das Richtige tun (2013).

Veranstaltung in englischer Sprache