Vortrag
Dienstag, 28.10.2014, 19h

Karen Armstrong

Religionswissenschaftlerin, London

Fields of Blood. Religion and the History of Violence

Gesprächsleitung: Prof. Dr. Susan Neiman, Potsdam

Wer die derzeitigen Schlagzeilen auch nur überfliegt, wird sich des Eindrucks nicht erwehren können, dass eine der Hauptursachen der weltweit grassieren-den Gewalt in den religiösen Fundamentalismen zu finden ist. Von den Schlächtern des IS, den Kidnappern der Boko Haram, den christlichen Milizen in der Zentralafrikanischen Republik bis hin zu den anti-muslimischen Aufständen im buddhistischen Burma – allenthalben werden Gewaltakte mit religiösen Überzeugungen begründet. Gibt es also eine direkte Verbindung von Religion und Gewalt? In ihrem Vortrag nimmt die Religionswissenschaftlerin Karen Armstrong die Geschichte von Judentum, Christentum und Islam in Bezug auf religiöse Gewalt in den Blick. Nur die historische Analyse vermag es, die Grundlagen für ein Verständnis der aktuellen internationalen Konflikte zu schaffen, um das Geflecht politischer, wirtschaftlicher, kultureller und religiöser Interessen entwirren zu können.

Karen Armstrong gehörte einer katholischen Ordensgemeinschaft an, bevor sie 1969 nach Oxford ging und ihre wissenschaftliche Karriere aufnahm. Heute zählt sie zu den renommiertesten Religionswissenschaftlern weltweit. Im Jahre 1999 wurde sie mit dem Muslim Public Affairs Council Media Award ausgezeichnet; 2005 wurde sie zur Botschafterin der UN-Initiative The Alliance of Civilizations berufen, wo sie sich für religiöse Freiheit einsetzt. 2009 erhielt sie den Dr.-Leopold-Lucas-Preis der Eberhard Karls Universität Tübingen. Viele ihrer Bücher sind auch in deutscher Sprache erschienen, darunter: Kleine Geschichte des Islam (2001); Im Kampf für Gott. Fundamentalismus in Christentum, Judentum und Islam (2004); Der Große Umbruch. Vom Ursprung der Weltreligionen (2006) und zuletzt: Im Namen Gottes. Religion und Gewalt (2014).

Veranstaltung in englischer Sprache