Vortrag
Samstag, 28.1.2012, 11:15h

Victoria von Flemming

Erste Liebe, letzte Liebe. Bilder zu einem ernüchternden Entwurf

Die Fotoserie First Love wirft eine ganz zentrale Frage auf: Gibt es eine eindeutig auf die erste Liebe bezogene Bildsprache? Der Vortrag zeigt die mit dieser Frage verknüpften, ganz auf den Differenzen von Bild und Sprache basierenden Probleme auf und versucht mittels eines Exkurses in die antike und frühneuzeitliche Tradition literarischer und visueller Dokumente der ersten Liebe Antworten zu formulieren. Dabei zeigt sich, dass der wichtigste, die erste zur letzten Liebe erklärende Diskurs um 1600 zu kippen begann, dass sich aber erst – oder bereits – im 18. Jahrhundert, ausgerechnet im höfischen Kontext eine Bildsprache der ersten Liebe herausbildet, die am ehesten der zeitgenössischen entspricht.

Victoria von Flemming ist seit 2005 Professorin für mittlere und neuere Kunstgeschichte an der Hochschule der Bildenden Künste in Braunschweig. Nach einer Ausbildung zur Antiquariatsbuchhändlerin Studium der Kunstgeschichte, Literaturwissenschaft und Philosophie in Kiel und Berlin. Goethe-Universität Frankfurt am Main 1992 Promotion. Nach einem Postdoktoranden-Stipendium am Max-Planck-Institut für Kunstgeschichte (Rom) war sie von 1993 bis 2000 Wissenschaftliche Assistentin am Interdisziplinären Institut zur Erforschung der Frühen Neuzeit an der Goethe-Universität, Frankfurt/Main. Seit 2001 Vertretungen und Lehraufträge in Berlin (Humboldt-Universität) und Braunschweig (Hochschule für Bildende Künste). Ausgewählte Publikationen: Arma Amoris. Sprachbild und Bildsprache der Liebe. Kardinal Scipione Borghese und Francesco Albanis Gemäldezyklen (1996); Ars naturam adiuvans (Mit.-Hg. 1996); Aspekte der Gegenreformation. Sonderheft (Doppelband) Zeitsprünge. Forschungen zur Frühen Neuzeit I (3/4 1997); Barock-modern? (Mit.-Hg. 2010); Modell Mittelalter (Hg. 2010); Barock – Moderne – Postmoderne: Ungeklärte Beziehungen (Hg. 2012).