Lecture
Friday, Jan 26, 2018, 12:30 PM

Heinz Bude

Die Angst nach dem Ende des Neoliberalismus

Es herrscht in allen westlichen Gesellschaften ein Unbehagen über die gesellschaftlichen Zustände. Polarisierung, Fragmentierung und Dissoziierung werden quer durch die gesellschaftlichen Milieus als Ergebnis einer 30jährigen Periode der Selbsttäuschung angesehen. Wie konnte man nur darauf kommen, dass eine gute Gesellschaft eine Gesellschaft starker Einzelner ist, dass der Markt Rationalität und Freiheit verspricht und dass wir in einer Periode der großen Konvergenz gelandet sind? Die Konsequenzen werden daraus vor allem von rechts gezogen. Die Konzepte exklusiver Solidarität bedeuten für die einen das Ende einer Gesellschaft der Angst und für die anderen den Beginn einer Gesellschaft mobilisierter Ängste und populistischen Schreckens.

Heinz Bude, geboren 1954, studierte Soziologie, Philosophie und Psychologie. Von 1997 bis 2015 leitete er den Bereich „Die Gesellschaft der Bundesrepublik“ am Hamburger Institut für Sozialforschung, seit 2000 ist er Inhaber des Lehrstuhls für Makrosoziologie an der Universität Kassel. Ausgewählte Publikationen: Das Gefühl der Welt. Über die Macht von Stimmungen (2016); Lebenslügen im Kapitalismus (Mit-Autor 2014); Gesellschaft der Angst (2014); Bildungspanik. Was unsere Gesellschaft spaltet (2011); Die Ausgeschlossenen. Das Ende vom Traum einer gerechten Gesellschaft (2008).
Website: http://heinzbude.de/hb/