Vortrag
Freitag, 24.4.2009, 12:15h
Filmhaus am Potsdamer Platz, Potsdamer Str. 2, 10785 Berlin

Stefan Lukschy

Regisseur und Autor, Berlin

»… des Ernstes Lebens …«. Anmerkungen zu Loriot

Was Loriot von Komikern seiner (und nicht nur seiner) Generation unterscheidet, ist der tiefe Ernst, aus dem seine Komik entsteht. Wo andere versuchen, Komik durch bunte Jacketts mit vorzugsweise großen Karos zu unterstreichen (begleitet von meist übergroßen gepunkteten Fliegen), finden wir bei Loriot den seriösen Mann auf dem Sofa und – bei seinen Zeichnungen – den Herrn im Stresemann. Loriot siedelt seine Komik nicht im Clownesken, Karnevalistischen an, er findet sie im Bereich des Offiziellen, Ernsten, Würdevollen.

Stefan Lukschy, geboren 1948 in Berlin. Noch während er zur Schule ging, studierte er Klavier und Dirigieren, danach Musikwissenschaften, Philosophie, Germanistik und Publizistik an der Freien Universität Berlin. 1970 folgte ein Studium an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin (dffb). Seitdem arbeitet er als freier Autor und Regisseur sowie als Regiedozent der dffb. Er ist Mitglied der Deutschen Filmakademie und des Bundesverbands für Regie. Seit seiner Abschlussarbeit an der dffb, Krawatten für Olympia, hat Stefan Lukschy an unzähligen Filmproduktionen als Autor oder Regisseur gearbeitet. Besonders bekannt sind seine Arbeiten für den befreundeten Vicco von Bülow: Loriot (erste Veröffentlichung 1975 im Radio Bremen). Ausgezeichnet wurden seine Werke unter anderem mit dem Bundesfilmpreis (Valse Triste, 1979) und der Silbernen Rose von Montreux (Oft passiert es unverhofft, 1985).