Lecture
Friday, Oct 26, 2012, 2 PM
Filmhaus am Potsdamer Platz, Potsdamer Straße 2, 10785 Berlin

Christoph Hochhäusler

Am eigenen Schopf. Das Modell Münchhausen

Einerseits ist jeder Künstler ein Vulkan des Unbewussten. Andererseits muss er sich in seiner Zeit praktisch einrichten. Anfang der 60er Jahre war der deutsche Irrationalismus unter Generalverdacht. Ich will darüber sprechen, wie es Herzog trotzdem gelingen konnte, sich aus dem Tal rationaler Weltbetrachtung zu jenem messianischen Stil aufzuschwingen, der seine »ekstatische Wahrheit« bis heute bestimmt – und inwieweit sein »Modell Münchhausen« eine Nachfolge oder Schule ausschließt.

Christoph Hochhäusler, geb. 1972 in München. Regisseur und Autor. Hochhäusler studierte Architektur an der Technischen Universität, Berlin, und Filmregie an der Hochschule für Film und Fernsehen, München. Zahlreiche filmpublizistische Arbeiten, u.a. als Gründer und Mitherausgeber der Filmzeitschrift Revolver (seit 1998). Moderation von Filmgesprächen an der Berliner Volksbühne (»Revolver Live«, seit 2004). Bloggt seit 2006 zu Fragen der Filmästhetik (parallelfilm.blogspot.de). Ausgewählte Filme: Milchwald (2003); Falscher Bekenner (2005); Séance (Kurzfilm, Teil des Omnibusprojektes DEUTSCHLAND ’09, 2009); Unter Dir die Stadt (2010); Eine Minute Dunkel (Teil der DREILEBEN-Trilogie, zus. m. Christian Petzold und Dominik Graf).